Bewertung von Wildverbiss
Im forstlichen Produktionsprozess nimmt die Waldverjüngung eine Schlüsselstellung ein, da mit ihr schon Stabilität und Flexibilität zukünftiger Bestände im Wesentlichen festgelegt werden. In Anbetracht langer Produktionszeiträume und vielfältiger Zukunftsrisiken der Wälder und mit dem Hintergrund der Diskussion um unangepasste Wildbestände, gewinnt die Forschung nach Konsequenzen durch Baumartenentmischungen an Bedeutung.
Vor allem private Waldbesitzer sind sich über einen zu hohen Wildverbiss und dessen Wirkungen nicht im Klaren. Eine Selektion von Baumarten in Mischverjüngungen führt langfristig zu einem Verlust der Biodiversität. Destabilisierung gegenüber biotischen und abiotischen Gefahren und eine mangelnde Möglichkeit zur Abfederung von Holzpreisschwankungen sind die Folge.
Mit Hilfe von Bewertungsmethoden, die auch Zukunftsrisiken mit einbeziehen, soll der finanzielle Verlust von Baumartenentmischungen transparent gemacht werden. Die Analyse erfolgt für die bayerischen Wälder, unterteilt in variierende Wuchsverhältnisse und Baumartenkombinationen. Die Ergebnisse der Portfolio-Berechnungen sollen die Bestrebungen zu angepassten Wildbeständen unterstützen und damit einen Beitrag zur nachhaltigen Bewirtschaftung liefern.