Biodiversität – nachhaltige Ressourcennutzung, Baumartendiversität in mediterranen Wäldern Chiles: Schließen sich Naturnähe und Ökonomie aus?

Baumartendiversität in mediterranen Wäldern Chiles: Schließen sich Naturnähe und Ökonomie aus?

Der Naturwald in der mediterranen Zone Chiles (VIII. Region) beherbergt eine Vielzahl von Arten, von denen ein hoher Anteil endemisch ist. Bis auf wenige Reste sind die exploitierten ehemaligen Naturwaldflächen in den letzten Jahrzehnten aus ökonomischen Gründen unter Verlust ihrer natürlich gegebenen Diversität in Plantagen mit nichteinheimischen Baumarten umgewandelt worden. Ziel des Forschungsprojektes ist es, ökonomisch interessante, aber auf heimischen Baumarten aufbauende waldbauliche Alternativen zu den Plantagen zu entwickeln, die eine Wiederansiedlung einheimischer Baumarten und der mit ihnen assoziierten Pflanzen- und Tierarten fördern. Hierzu werden verschiedene Waldbau-Varianten verglichen und hinsichtlich ihrer Konsequenzen auf Phytodiversität, Wachstum der eingebrachten Baumarten und Ökonomie bewertet. Darauf aufbauend sollen Rahmenbedingungen identifiziert werden, unter denen eine Bewirtschaftung des Naturwaldes oder der Anbau einheimischer Baumarten (naturnahe Sekundärwälder) dem Anbau nichtheimischer Baumarten (Plantagen) ökonomisch mindestens gleichwertig ist. Die aus den Untersuchungsergebnissen abzuleitenden waldbaulichen Empfehlungen sollen die Akzeptanz der örtlichen Bevölkerung für eine auf einheimische Baumarten fokussierte naturnahe und nachhaltige Waldbewirtschaftung erhöhen und damit ein Kernanliegen des in Chile im Jahr 2008 verabschiedeten Naturwaldgesetzes unterstützen.