Veränderte Überlebenszeit von Waldbeständen: Ökonomische Folgen des Klima-wandels für die Forstwirtschaft. Managementoptionen zur Optimierung des Risiko-Ertragsverhältnisses unter geändertem Klima
Durch den Klimawandel entstehen in der Forstwirtschaft zusätzliche Risiken. Das Vorhaben hat zum Ziel, die gesamte Vielfalt der Überlebenszeiten und Mortalitätsrisiken und die sie bestimmenden Einflussgrößen auf der Grundlage eines europäischen Datensatzes darzustellen und modellhaft zu beschreiben. Die Modelle sollen an Versuchsflächen validiert und auf reale und idealisierte Forstbetriebe angewandt werden. Mögliche Managementoptionen, wie eine zeitgemäße Mischbestandbewirtschaftung und ein stufiger Bestandsaufbau, zur Optimierung des Risiko-Ertragsverhältnisses werden unter geändertem Klima untersucht und in ihren ökonomischen Auswirkungen bewertet.
Das Projekt soll eine generalisierbare Quantifizierung und monetäre Bewertung der geänderten Mortalitätsrisiken und des Wachstums unserer Waldbestände bei steigenden Temperaturen und geringeren Niederschlägen liefern.
Hierzu wird eine Überlebenszeitmodellierung an einem europäischen Datensatz (Level I und Level II) durchgeführt. Die gefundenen Beziehungen werden dann auf die Netze der ertragskundlichen Versuchsflächen zweier Bundesländer angewendet und evaluiert. Die verbesserten Funktionen finden dann für das gesamte Netz der Waldinventur BWI (60.000 Traktecken) Anwendung. Auf Basis dieser Daten können als Szenarien formulierte Managementoptionen analysiert und bewertet werden. Diese erlauben die Entwicklung von Optimierungsstrategien für Modellbetriebe, welche kurzfristige Ertragsplanungen (waldbauliche Maßnahmen) und langfristige Produktionsplanungen (zukünftige Baumarten- bzw. Bestandestypen-Zusammensetzung) einschließen. Praxisreife erhält das Projekt durch Analyse der Ertrags- und Risikosituation einzelner realer Forstbetriebe unterschiedlicher Waldbesitzarten unter Zuhilfenahme moderner bio-ökonomischer Modellierungsansätze. Die im Projekt erarbeiteten Daten sollen schließlich als Teil des BWI-Datensatzes für kommende Vorhaben zur Verfügung stehen.