Potential von Agroforstwirtschaft in Panama: Modellierungsansätze zur Landnutzungsoptimierung

Bild: Carola Paul

Eine der größten Herausforderungen dieses Jahrhunderts ist die steigende Nachfrage nach Nahrungsmitteln und Energie einer wachsenden Weltbevölkerung zu stillen ohne dabei die natürlichen Ressourcen weiterhin zu erschöpfen. Agroforstwirtschaft wird als bedeutende Möglichkeit angesehen, um diesen Forderungen nachzukommen und gleichzeitig vielfältige Ökosystemdienstleistungen bereit zu stellen. Die bisherige Agroforstforschung hat sich oft auf die Feldebene beschränkt, während Wissenschaft und Politik die Entwicklung multifunktionaler Landschaften fordern, die zur Erfüllung der Nachhaltigkeitsziele SDG 2 und 15 beträgt.

Dieses Forschungsprojekt will daher mit Hilfe eines mechanistischen Landnutzungsmodells die Rahmenbedingungen identifizieren, unter welchen Agroforstwirtschaft zur Reduzierung von Landnutzungskonflikten beitragen könnte. Ziel ist die Untersuchung des idealen Diversifikationsgrades auf der Feld, Betriebs- und Landschaftsebene, um betriebliche und gesellschaftliche Ziele in Einklang zu bringen. Zu diesem Zweck werden moderne ein- und mehrkriterielle Modellierungsansätze zur Landnutzungsoptimierung unter Berücksichtigung der Unsicherheiten weiter entwickelt. Für einen ersten Prototypen wird der Ansatz für eine typische tropische Landschaft im Osten Panamas angewandt.

 

Ein Modellierungsansatz auf Landschaftsebene soll zunächst die Frage klären wie viel agroforstwirtschaftliche Fläche für ein multifunktionales Landnutzungsportfolio wünschenswert wäre, in dem Zielkonflikte zwischen Ökosystemdienstleistungen reduziert werden (multikriterielles Modell). Das Betriebsmodell wird dann untersuchen wie Agroforstwirtschaft gestaltet sein sollte, um als effizienter Teil des Betriebsportfolios die (voraussichtlich ökonomischen) Ziele des Landbesitzers zu erfüllen. Die zentrale Fragestellung ist, ob die Einbeziehung von Agroforstsystemen mögliche Unterschiede und Konflikte abmildern kann.