Perspektiven und Innovationspotential
Die Fernerkundung befindet sich mitten in einem anhaltenden globalen Boom. Gründe hierfür sind der wachsende Bedarf an Geo-, Bio- und Öko-Informationen infolge der Globalisierung und durch diese ausgelösten Konventionen von Lissabon, Helsinki, Montreal, den Protokollen von Rio de Janeiro, Kyoto, Johannesburg und Nairobi. Für die grenzüberschreitende Erfassung, Überwachung, Planung und Kontrolle der CO2/Klimaproblematik, nachhaltigen Ressourcennutzung, Biodiversität usw. schafft die Fernerkundung konkurrenzlos schnell, sicher und günstig Zustands- und Entwicklungsdaten.
Die Auswertung von Fernerkundungsdaten erfordert eine enge Kooperation mit den Fachwissenschaftlern, da Objekte mit spezifischen Eigenschaftsvektoren erfasst, analysiert und fortgeschrieben werden. Daher weist die Fernerkundung eine enge Vernetzung mit Nachbardisziplinen wie Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Gartenbau, Geografie, Umweltwissenschaften auf. Sie ist für alle Fachgebiete relevant, die sich mit Flächensystemen befassen (Wälder, Wiesen, Äcker, Flüsse, Seen, Meere, urbane Räume). Die anwendungsnahe Forschung muss mit der Methodenentwicklung (Sensorsysteme, Signaturdatenbanken, Methodendatenbanken, Korrekturalgorithmen, Bildanalyse-Algorithmen) rückgekoppelt sein. Nur dann ist ein Technologie- und Methodentransfer bis zum Anwender erfolgreich. Um das Innovationspotential der Fernerkundung zu erschließen, bedarf es außerdem des Multiplikationseffektes von Lehrveranstaltungen, Diplomarbeiten und Dissertationen, die einen Wissensfundus über die Einsatzmöglichkeiten der Fernerkundung bzw. dringend gesuchte Nachwuchswissenschaftler auf diesem Sektor fördert.
Die Arbeitsgruppe Fernerkundung versteht sich als Schnittstelle zwischen methodischer Grundlagenforschung und praktischer Anwendung auf Flächensysteme, als Multiplikator im Anwendungssektor und in der beharrlichen Förderung der Fernerkundung durch ihre Präsenz im Lehrplan.