Stadtklima

Städte zeichnen sich durch ein eigenes Klima aus. Insbesondere an Hitzetagen (Temperatur > 30 °C) steigen die Temperaturen in der Stadt gegenüber dem Umland stark an.

Wie die Abbildung unten zeigt, hängt der sogenannte städtische Wärmeinsel-Effekt von der Lage im Stadtraum und der Stadtstruktur ab. Gebäude und versiegelte Flächen heizen sich tagsüber stark auf und geben nachts die Wärme nur langsam wieder ab. Bäume und Grünflächen hingegen kühlen ihre Umgebung.

Mit dem Klimawandel werden heiße Tage und Nächte deutlich zunehmen. Vor allem in Städten wie Würzburg mit einer dichten Bebauung und relativ wenig Stadtgrün wird in Zukunft die Lebensqualität der Menschen drastisch beeinflusst.

Mit dem Ziel einer nachhaltigen Stadtentwicklung wurde eine Klimafunktionskarte für die Stadt Würzburg erstellt. Sie bewertet das Stadtklima hinsichtlich der Potenziale zur Überwärmung, Frischluftentstehung und Durchlüftung. Der städtische Wärmeinsel-Effekt ist auch in der Klimafunktionskarte erkennbar.

Stadtbäume

Stadtbäume beeinflussen das Klima eines Standorts positiv und tragen zur Anpassung von Städten an den Klimawandel bei.

Die Abbildung zeigt die klimatischen Funktionen von Bäumen:

Ihre Kronen spenden Schatten (1), die Blätter (2) aber auch offener Boden (3) verdunsten Wasser und kühlen dabei die Luft (4). Regen, der auf die Baumkrone auftrifft, wird teilweise schon von den Blattoberflächen aufgenommen (5). Weitere Niederschläge werden im Wurzelraum gespeichert und versickert (6). Das reduziert den Abfluss von Regenwasser in die bei Starkregen überlasteten Kanäle (7). Bäume nehmen durch die Photosynthese Kohlenstoffdioxid (CO2) auf (9) und geben gleichzeitig Sauerstoff (O2) ab (10). Den Kohlenstoff speichern sie in den Blättern und im Holz (Wachstum). Stadtbäume leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zur Luftverbesserung in Städten.

Für die Messungen wurden die Baumarten Robinie (Robinia pseudoacacia) und Winterlinde (Tilia cordata) ausgewählt. Beide Baumarten kommen häufig in mitteleuropäischen Städten vor und stehen repräsentativ für lichtbedürftige bzw. schattenverträgliche Baumarten.

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