Hintergrund

Bionik ist in den letzten Jahren immer stärker in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt. Zugrunde liegt die Idee, dass die Natur in den langen Zeiträumen der Evolution viele Lösungen für Probleme gefunden hat, denen sich auch die Technik des Menschen gegenüber sieht. Es liegt also nahe, natürliche Lösungen in verschiedensten Bereichen (Leichtbau, Oberflächen, Organisationsstrukturen, Kommunikation, etc.) zu analysieren und auf ihre Übertragbarkeit in die Technik hin zu prüfen. Dies ist jedoch kein einfaches Kopieren, sondern erfordert die Abstraktion der natürlichen Lösung von ihren Rahmenparametern und die Übertragung in teilweise sehr andere Zusammenhänge.

Eigene Aktivitäten

Die Technische Universität München ist in hervorragender Weise geeignet, bionische Forschung durchzuführen und das Innovationspotenzial aus der Natur zu nutzen. Häufig stehen dem jedoch die traditionellen Fächergrenzen entgegen, die eine Kommunikation zwischen natur-analysierenden und konstruktiv-technischen Disziplinen erschweren. Ich sehe es daher als primäre Aufgabe an, die Kommunikation zwischen den Fachgrenzen zu fördern.  Auf Seite der biologischen Disziplinen muss dazu ein Bewusstsein für mögliche Anwendungen von Befunden entwickelt werden, auf Seite der technischen Disziplinen eine grundsätzliche Offenheit für Anregungen aus ungewöhnlicher Richtung.
Aus meiner Tätigkeit als Geschäftsführer des Zentrum Bionik an der RWTH Aachen ist mir der Aufbau eines Lehrcurriculums und die Initiierung von interdisziplinären Projekten bereits bekannt. In Zusammenarbeit mit dem Leonardo da Vinci-Zentrum der TU München werde ich daher daran mitwirken, ein Lehrangebot aufzubauen, das sich an ein interdisziplinäres Publikum richtet und die Chancen der Bionik aufzeigt. Darüber hinaus werde ich versuchen, mit Vorträgen und weiteren Initiativen (bspw. der Ausschreibung eines Bionik-Wettbewerbes) ein Interesse auch bei den Forschenden zu wecken.

Publikationen

Luksch, H. (2007). Neurobionik – was wir vom Gehirn lernen können. In : Brickwedde, Erb, Lefèvre, Schwake (Hrsg.) Bionik und Nachhaltigkeit -  Lernen von der Natur. E. Schmidt Verlag, Berlin, ISBN 978-3-503-10325-6.

Luksch, H. (2004) Neurobionik – Prothetik, Biohybride und intelligente Algorithmen. Springer Verlag Berlin Heidelberg New York, ISBN 3-540-21890-4, 81-93.

Luksch, H. (2003) Bereiche der Neurobionik und Prinzipien neuronaler Informationsverarbeitung. Biona Report 16, 95-105.

Luksch, H. (2003) Neurobionik. Biona Report 16, 261-262.