Handlungsbedarf für Politik und Gesellschaft: 30 % der Krebspatienten sind laut Studie mangelernährt
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat ab 2020 die "Nationale Dekade gegen Krebs" den Transfer von Forschungsergebnissen in die Praxis "anzustoßen" und die Prävention bzw. Früherkennung zu beschleunigen. Dies ist gesellschaftspolitisch von großer Relevanz. Eine Erhebung im südbayerischen Raum unter Leitung von Prof. Hauner, Else Kröner-Fresenius-Zentrum, hat kürzlich ergeben, dass bis zu 30 % der Krebspatienten mangelernährt sind und üblicherweise keine Ernährungstherapie stattfindet (Veröffentlichung in der Fachzeitschrift "Deutsche Medizinische Wochenschrift" (DMW | Georg Thieme Verlag, Stuttgart. 2019). Da Mangelernährung den Therapieerfolg und die Genesung wesentlich beeinträchtigt – wie die EFFORT-Studie ( "Effect of Early Nutritional Therapy on Frailty, Functional Outcomes and Recovery of Undernourished Medical Inpatients Trial") in schweizerischen Krankenhäusern eindeutig belegt – sieht Prof. Hauner dringenden Handlungsbedarf für Politik und Gesellschaft. Er empfiehlt daher, weitere Studien durchzuführen, um zu überprüfen, inwieweit eine ernährungstherapeutische Betreuung von Krebspatienten im ambulanten Bereich lebensverlängernd und lebenserhaltend wirkt und in der Routineversorgung umsetzbar ist.