Entwurmungsaktion
1. Risikoanalyse
Hierbei werden Füchse untersucht, um festzustellen, wie stark sie mit dem Fuchsbandwurm infiziert sind. In ausgewählten Gemeinden werden Gefriertruhenstandorte eingerichtet. Um an Untersuchungsmaterial zu kommen, wird die Jägerschaft aufgerufen in diesen Gefriertruhen Füchse zu hinterlegen, welche sie während ihrer normalen Jagdausübung erlegen.
Untersuchungen aus dem Landkreis Starnberg haben gezeigt, dass in den Jahren 2002/2003 jeder zweite Fuchs Träger des Parasiten war.
2. Entwurmungsaktion
Danach wird eine Entwurmungsaktionen gegen den Fuchsbandwurm speziell für die einzelnen Gemeinden geplant. Das Entwurmungskonzept sieht immer eine flächendeckende Köderauslage vor. Hierbei wird die Offenlandschaft (Wald, Feld und Flur) per Flugzeug beködert. GPS gesteuert fliegt Ernst Holzhofer, der über langjährige Erfahrung in der Beköderung gegen die Tollwut und den Fuchsbandwurm verfügt, die Gebiete ab. Der Abwurf der Köder geschieht automatisch und jeder einzelne Köder wird erfasst. Gleichzeitig werden in den Städten und Dörfern Köder von Mitarbeitern der AG Wildbiologie ausgelegt. Der beste Köderplatz in Siedlungen sind die Gärten der Anwohner. Jeder Anwohner, welcher Füchse in seinem Garten gesehen, oder eine Köderauslage wünscht, wird mit Entwurmungsködern beliefert. Unsere Radiotelemetriestudie an Füchsen hat ergeben, dass Gärten für Füchse hoch attraktiv sind. Nahrungsquellen, wie Komposte, Obst, Früchte oder Tierfütterungen ziehen Füchse magisch an.
Durch die Auslage der Köder innerhalb der Siedlungen und außerhalb in Wald und Feld wird das komplette Gemeindegebiet mit Ködern abgedeckt. Dies ist nötig um den Fuchsbandwurmkreislauf sicher zu durchbrechen, da Füchse heute in Städten, Dörfern als auch in der freien Kulturlandschaft häufig vorkommen.
3. Der Köder
Frisst der Fuchs einen Köder, führt dies zum Absterben des Bandwurmes in dessen Darm. Die Entwurmungsköder beinhalten das Mittel Praziquantel; es ist für Mensch und Tier ungefährlich. Praziquantel wirkt gegen …….
Eine regelmäßige Auslage der Köder ist nötig, da Füchse sich über infizierte Mäuse wieder mit dem Bandwurm infizieren können. Nur wenn die Fuchspopulation über einen längeren Zeitraum regelmäßig entwurmt wird gelingt es, den Bandwurmkreislauf auf Dauer zu unterbrechen.
4. Erfolgsbilanz
Der Erfolg der Entwurmung zeigt sich in allen Projektgebieten. Beispielsweise konnte im Landkreis Starnberg die Befallsrate seit über dreieinhalb Jahren unter ein Niveau von 3% gedrückt werden. Nur vereinzelt treten Füchse auf, welche den Bandwurm in sich tragen. Durch die nachhaltige Reduktion des Fuchsbandwurmbefalls konnte das Infektionsrisiko der Bevölkerung stark reduziert werden. Heute liegt es um xy als dem bayrischen Landesdurchschnitt. Innerhalb der Entwurmungsgebiete sank das Infektionsrisiko des Menschen um über 95%.
5. Fazit
- Die Befallsrate der Füchse mit dem Kleinen Fuchsbandwurm ist im Projektgebiet innerhalb der bisherigen Laufzeit dauerhaft auf ein Minimum gesenkt worden.
- Die Projektgrenzen sollten nach wildbiologischen Gesichtspunkten und nicht nach Verwaltungsgrenzen gezogen werden.
- Das Infektionsrisiko für die Bürger konnte im Vergleich zum Ausgangsrisiko um 97 % bis 99 % gesenkt werden