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Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass bei Personen mit Übergewicht und Adipositas die Darmflora im Dickdarm und die Darmbarrierefunktion verändert sind. Die Darmwand ist gewissermaßen "undicht". Diese Veränderungen scheinen Entzündungsprozesse, die Entwicklung von Insulinresistenz, gestörter Glukosetoleranz und Typ-2-Diabetes zu begünstigen.

Im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projektes "Impact of diet-induced obesity on gut barrier integrity and metabolic diseases" soll aufgeklärt werden

  • welche Bedeutung der Darmbarriere bei der Entstehung Adipositas-assoziierter Stoffwechselstörungen beim Menschen zukommt und
  • inwieweit die Ernährung die Barrierefunktion des Darms beeinflusst.

Diese Erkenntnisse können gezielt genutzt werden, um neue Präventionsansätze für Krankheiten, wie Adipositas und Typ 2 Diabetes, zu entwickeln.

 

Teil 1: Effekt einer definierten Überernährung auf die Darmbarrierefunktion bei stoffwechselgesunden Personen

Studienablauf

Bei dieser Studie erhalten 20 stoffwechselgesunde Studienteilnehmer (BMI ≤ 25kg/m2) für sieben Tage eine standardisierte, fettreiche Kost (48 Energie%) mit einem Energieüberschuss von 1.000 kcal/Tag.

Vor und nach dieser Phase der kalorischen Kost erfolgen folgende Untersuchungen:

  • Darmpermeabilitätstests
  • Messung der Körperfettzusammensetzung
  • Körpervermessung (Größe, Gewicht, Taillen- und Hüftumfang)
  • Messung von Blutdruck, Puls, Grundumsatz, Insulinsensitivität, Zusammensetzung des Mikrobioms im Kolon und Blutparameter

Zwei Wochen nach der überkalorischen Kost werden die Untersuchungen wiederholt.

 

Teil 2: Einfluss einer kalorischen Restriktion auf die Darmbarrierefunktion bei Personen mit Adipositas

Studienablauf

Diese Studie beinhaltet eine vierwöchige Intervention mit einer niedrigkalorischen Formuladiät (§ 14a Diät Verordnung) mit einer täglichen Energiezufuhr von 800 kcal.

Jeweils vor und nach dieser Phase der kalorischen Restriktion werden eine Reihe von Untersuchungen durchgeführt: 

  • Messung der Körperfettzusammensetzung
  • Körpervermessung (Größe, Gewicht, Taillen- und Hüftumfang)
  • Messung von Blutdruck, Puls, Grundumsatz, Zusammensetzung des Mikrobioms im Kolon und Blutparameter
  • Oraler Glukosetoleranztest
  • Darmpermeabilitätstests
  • Fettgewebsbiopsie
  • MRT (Kernspinuntersuchung zur Bestimmung des Bauch- und Leberfettanteils)

Zwei Wochen nach der niedrigkalorischen Kost werden die Untersuchungen wiederholt.

MitarbeiterInnen am EKFZ

Beate Ott, Dr. Claudia Eichhorn, Erna Jobst, Carola Herman, Dr. Thomas Skurk.

Kooperationspartner

Lehrstuhl für Ernährung und Immunologie, Freising, Lehrstuhl für Analytische Lebensmittelchemie, Freising, Campus Charité Mitte, Berlin, Experimentelle Kinderkardiologie, Deutsches Herzzentrum an der Technischen Universität München.