Proteins4Singapore – Für eine nachhaltige Proteinversorgung mittels Reverse Food Engineering und Additive Manufacturing

 

Im Rahmen von TUMcreate – der Kooperationsplattform der TU München und der Nanyang Technological University Singapore – wurden die Grundpfeiler für das Projekt "Proteins4Singapore" gesetzt. Singapur will als stark von Nahrungsmitttelimporten abhängiges Land bis 2030 den Eigenanteil der Nahrungsmittelproduktion von 10 auf 30% erhöhen. Die Herstellung von proteinhaltigen Lebensmitteln aus alternativen Quellen, wie beispielsweise Algen, proteinreichen Pflanzen oder Nebenströmen von Aquakulturen stellt dabei ein Kernanliegen dar. Aufgrund begrenzter Agrarflächen spielt dabei insbesondere geringer Platzverbrauch und Indoor-Farming eine Rolle. In diesem Sinne überlagern sich in dem Projekt Autarkie- und Nachhaltigkeitsziele (wie beispielsweise geringer Ressourcenverbrauch und regionale Lieferketten).

Von technischer Seite her liegen die Schwerpunkte von Proteins4Singapore auf Reverse Food Engineering und Additive Manufacturing. Beim Reverse Food Engineering geht es um die Frage wie einzelne Bestandteile eines Nahrungsmittels zum Gesamteindruck der Produkts (Geschmack, Textur, Ernährungsphysiologie) beitragen und wie die Modifikation bestimmter Bestandteile zu einer Verbesserung beispielsweise des Geschmacks oder der Konsistenz führen kann. Durch Additive Manufacturing ergeben sich Möglichkeiten proteinhaltige Extrakte in vielfältigen und sensorisch ansprechenden Texturen in Produktform zu bringen. Beide Prozesse sollen dazu beitragen nicht nur effiziente und nachhaltige Produktionsmethoden zu etablieren, sondern auch Proteinprodukte herzustellen, die den geschmacklichen Erwartungen und ernährungsphysiologischen Notwendigkeiten der Kundenbasis entsprechen.

Unser Lehrstuhl ist mit Prof. Michael Rychlik als Principal Investigator vor allem an der analytischen Charakterisierung der entsprechenden Lebensmittel beteiligt. Der Fokus liegt von unserer Seite dabei vor allem auf der Bestimmung bioaktiver Metaboliten wie Vitaminen in den Produkten, um Aussagen über die Gesundheitsauswirkungen treffen zu können.

Weitere Informationen gibt es auf den Seiten der TUM School of Life Sciences und TUMcreate. Ein breiter Überblick über die wichtigsten Teilbereiche des Projekts ist weiterhin in folgender Abbildung gegeben: