Fettgewebsbiologie und Entzündung

Adipositas geht mit einer Vielzahl von metabolischen und kardiovaskulären Komplikationen einher. Der mechanistische Zusammenhang wird bisher nur teilweise verstanden.

Das Fettgewebe dient nicht nur als Speicherorgan, sondern setzt eine Vielzahl von Faktoren ("Adipokinen") frei, die einen intensiven Crosstalk mit anderen Organen unterhalten. Adipositas ist durch eine gestörte Adipokinsekretion und eine lokale Entzündung charakterisiert, die in verschiedenen Projekten mit unterschiedlichen Fragestellungen untersucht wird.

Wachsendes Interesse besteht außerdem an möglicherweise genuinen, individuellen Unterschieden im Fettgewebsstoffwechsel. So kann eine hypertrophe Form von einer hyperplastischen Form der Adipositas unterschieden werden, hauptsächlich erstere ist mit Insulinresistenz verknüpft. 

Folgende Projekte laufen aktuell in diesem Forschungsgebiet:

  • Vergleich der sekretorischen und metabolischen Funktionen hypertropher und normaler Fettzellen
  • Vergleich viszeraler und subkutaner humaner Fettzellen
  • Mitochondrienfunktion im weißen Fettgewebe in Abhängigkeit von BMI, Fettzellgröße und Depot

Etablierung einer Präadipozyten- und Fettgewebsbank

Dabei werden vor allem Fettgewebsproben aus dem subkutan-abdominalen und viszeralen Fettgewebe von Personen mit extremer Adipositas, die sich einem bariatrischen Eingriff unterziehen und von schlanken Personen gewonnen. Die Proben sind für Histologie, Genexpression und funktionelle Studien vorgesehen und stehen im Rahmen von Kooperationsprojekten auch anderen Arbeitsgruppen zur Verfügung. Parallel dazu erfolgen genetische Analysen, um die genetischen Grundlagen von Störungen der Fettgewebszellularität und –funktion zu erfassen.

Flyer Forschungsplattform

MitarbeiterInnen am EKFZ

Dr. Bernhard Bader, Melina Claußnitzer, Britta Fischer, Patricia Krinninger, Dr. Helmut Laumen, Sebastian Dreyer, Dr. Thomas Skurk, Stefanie Worsch, Studierende der Ernährungswissenschaft und Humanmedizin.

Kooperationspartner

Prof. Martin Klingenspor, EKFZ, TUM; Prof. Dirk Haller, LS für Ernährung und Immunologie, TUM; Prof. Hannelore Daniel, LS Biochemie, TUM; Prof. Peter Arner, Karolinska Institut (Schweden); PD Regina Ensenauer, Kinderklinik der LMU; Prof. Agnes Görlach, Deutsches Herzzentrum München; PD Bernd Baumann, Univ. Ulm; Prof. Matthias Blüher, Univ. Leipzig; Partner im EU-Konsortium „HEPADIP“; Prof. Machens, Abt. Plastische Chirurgie der TUM; Prof. Thomas Hüttl, Chirurgische Klinik München-Bogenhausen.

Förderung

Else Kröner-Fresenius-Stiftung, Bad Homburg; DFG, Graduiertenkolleg 1482; Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Kompetenznetz Adipositas, Projektförderung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft.

Ausgewählte Publikationen

Laurencikiene J, Skurk T, Kutyté A, Hedén P, Aström G, Sjölin E, Rydén M, Hauner H, Arner P. Regulation of lipolysis in small and large fat cells of the same subject. J Clin Endocrinol Metab. 2011, 96(12): 2045-9
pubmed

Arner P, Bernhard S, Salehpour M, Possnert G, Liebl J, Steiner P, Buchholz BA, Eriksson M, Arner E, Hauner H, Skurk T, Rydén M, Frayn KN, Spalding KL. Dynamics of human adipose lipid turnover in health and metabolic disease. Nature. 2011, 478(7367): 110-3 pubmed