Ernährung in der Schwangerschaft und fötale Programmierung

In den letzten Jahren häufen sich Hinweise, dass die Ernährung in der Schwangerschaft langfristige Folgen für die Gesundheit der Kinder und insbesondere deren Gewichtsentwicklung hat.

Es wird angenommen, dass Nahrungsfaktoren über epigenetische Mechanismen eine „fötale Programmierung“ bewirken können. Diese Hypothese beruht hauptsächlich auf tier- experimentellen Befunden, beim Menschen ist dazu wenig bekannt.

Vor dem Hintergrund der weltweiten Epidemie von Adipositas und anderen chronischen Wohlstandskrankheiten erscheint die Perspektive attraktiv, dass eine Ernährungs- bzw. Lebensstilintervention in dieser frühen Lebensphase weitreichende Konsequenzen für die Gesundheit der Nachkommen haben könnte.

In diesem Zusammenhang sind derzeit folgende Aspekte besonders relevant:

  • Steigende Zahl an Schwangeren mit Übergewicht / Adipositas in den letzten Jahrzehnten (auf ca. 30 bzw. 10% aller Schwangeren)
  • stärkere Gewichtszunahme während der Schwangerschaft, rund 40% der Schwangeren überschreiten aktuelle Empfehlungen des Institute of Medicine (IOM)
  • steigende Anzahl von Frauen mit Gestationsdiabetes

Alle drei Komponenten sind etablierte Risikofaktoren für eine frühe Adipositasentwicklung bei den Nachkommen.

Das EKFZ hat sich zum Ziel gesetzt, einen Forschungsschwerpunkt auf die Ernährung in der Schwangerschaft zu legen, um damit einen Beitrag zur Primärprävention von ernährungsmitbedingten Krankheiten leisten zu können. Dazu sollen neue Konzepte entwickelt und in einem translationalen Programm gemeinsam mit Partnern evaluiert werden.

MitarbeiterInnen am EKFZ

Dr. Ulrike Amann-Gassner, Dr. Bernhard Bader, Christina Brei, Dr. Stefanie Brunner, Studierende der Ernährungswissenschaft und Humanmedizin

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